krankheitenPatienten werden oft wenig in ihre eigene Behandlung eingebunden. Oft wird ihnen auch nicht erklärt, warum genau dieses Medikament für den Körper wichtig ist. Viele verstehen nicht, wie die Medikamente einzunehmen sind. Es gibt nun aber Krankheiten, wo die Mithilfe der Patienten wichtig ist, um die richtige Behandlung zu  finden. Das beste Beispiel ist der Bluthochdruck.

Da kommt der berühmte „Weißkitteleffekt“ zum Tragen, der dazu beiträgt, dass die Werte, die in der Praxis gemessen werden, in der Regel zu hoch sind. Andererseits kann es auch zu unrealistisch niedrigen Messwerten kommen, wenn der Patient rechtzeitig vor dem Arztbesuch plötzlich ganz eifrig seine Medikamente genommen hat.

Schon länger werden darum Bluthochdruck-Patienten in die Diagnostik eingebunden: Der Wert muss regelmäßig zu Hause gemessen werden, damit der Arzt einen realistischen Überblick über längere Zeiträume hat, sodass die Medikamente besser ausgewählt und dosiert werden können.

Nun gibt es eine neue Studie, die nahe legt, dass man den Patienten noch mehr Verantwortung geben kann. Sie sollten nämlich auch die Dosierung abhängig von den jeweiligen Werten selbst ändern. Natürlich nach genauen Vorgaben, aber ohne Rücksprache mit dem Arzt.

552 Personen nahmen an einem entsprechenden Versuch teil. Das Ergebnis war eindeutig: Am besten schnitten tatsächlich diejenigen ab, die ihre Arzneien nach den Vorgaben selbstständig dosierten. Ihr Blutdruck war niedriger.

Bemerkenswert, denn die Patienten waren ausdrücklich sog. Hochrisiko-Patienten – die einen Schlaganfall hatten oder eine Herzkrankheit sowie Nierenschwäche. Ein Grund für den Erfolg könnte sein, so die Mediziner, dass die Patienten ihre Medikamente viel zuverlässiger einnehmen, wenn sie einbezogen sind. Denn gerade bei Bluthochdruck weiss man, dass die Einnahme oft unzuverlässig ist, weil der Bluthochdruck ja nicht weh tut!

Also ist die Forderung der Forscher durchaus legitim, dass man Bluthochdruck-Patienten stärker in die Behandlung ihrer Krankheit einbeziehen sollte, aber auch für andere Kranke kann das durchaus von Vorteil sein.

Therapie-Mitbestimmung
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